Main MUN 2012

Bericht über die Main MUN in Frankfurt vom 26. - 29. Januar 2012

Am Morgen des 26. Januars trafen wir, Alessandra, Anna Lena, Anne, Norma und Sven uns in der Leipziger Südvorstadt um gemeinsam in Richtung Frankfurt aufzubrechen. Natürlich waren wir alle schon ein wenig aufgeregt und voller Vorfreude und Erwartungen. Also hieß es schnell alle ins Auto einsteigen und auf zur Main MUN 2012.

Die Fahrt nutzten wir, um uns über unsere Erwartungen sowie die zu vertretenden Länder auszutauschen und uns gegenseitig etwas anzustacheln. Außerdem machten wir uns auf der Fahrt noch ein letztes Mal etwas mit den Regeln und Themen vertraut.

Nach einigen Stunden Fahrt in Frankfurt angekommen waren wir alle schon ziemlich aufgeregt. Doch bevor es endlich losgehen konnte hieß es noch Klamottenwechsel. Also tauschten wir alle unsere normale Alltagskleidung gegen schicke Schuhe, Röcke, Blazer und Anzüge, damit wir der Vorgabe des Dresscode in Western Business Attire entsprachen. Nun fühlten wir uns auch wirklich ein bisschen wie Diplomatinnen und Diplomaten; bereit unsere Länder in den verschiedenen Komitees zu vertreten.

Gegen halb fünf kamen wir endlich auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt an und begaben uns sogleich zur Registrierung. Damit schlüpften wir nun endlich in die Rolle unserer Länder. Diese waren bei Anna Lena die Russische Föderation und bei Alessandra das Königreich Dänemark. Beide vertraten diese Länder im UNDP. Anne und Norma schlüpften in die Rolle von Niger beziehungsweise Chile in der Generalversammlung der UN. Und auch Sven durfte ein spannendes Land repräsentieren. Er vertrat Aserbaidschan im Sicherheitsrat.

Doch bevor wir unsere ersten Schritte auf diplomatischem Parkett unternehmen konnten, stand um 17 Uhr noch die große Eröffnungszeremonie an. Dabei fanden sich alle Repräsentantinnen und Repräsentanten der verschiedenen Länder im Sitzungssaal der Generalversammlung zusammen. Wir wurden von den Organisatorinnen und Organisatoren herzlich begrüßt und auf die anstehende MUN eingestimmt.

Um 18 Uhr konnten wir dann endlich zur ersten Sitzung in die verschiedenen Komitees gehen. Während sich die Generalversammlung mit der Responsibility to Protect und dem Arabischen Frühling befasste, standen beim UNDP Internally Displaced Persons und Landreform in Afrika auf der Agenda. Der Sicherheitsrat tagte zum Einfluss von Konfliktdiamanten auf Peacekeeping Missionen in Afrika und dem Einfluss des Klimawandels auf die internationale Sicherheit. Diese erste Sitzung wurde in allen Komitees genutzt, um die Arbeit zu eröffnen, die Reihenfolge der Themen zu bestimmen und in erste Verhandlungen zu treten.

Pünktlich um 20 Uhr schloss nach zwei Stunden die erste Sitzung und wir fünf trafen uns wieder, um erste Erfahrungen auszutauschen. Natürlich wollten dabei gleich alle berichten, auf welches Thema sich das jeweilige Komitee geeinigt hatte, was ansonsten schon passiert war und wie die anderen Diplomatinnen und Diplomaten agierten.

Am zweiten Tag der MUN fanden wir uns um neun Uhr wieder in unseren jeweiligen Komitees ein und begannen sofort mit intensiven Verhandlungen. Hierzu wurden zunächst zahlreiche Reden verschiedener Ländervertretungen gehalten, um die jeweiligen Standpunkte abzustecken und mögliche Koalitionspartner für Resolutionen zu finden. Um diese Koalitionen zu schmieden wurden auch in den zahlreichen Unterbrechungen der Sitzung intensive Gespräche geführt. Dabei bildeten sich schnell verschieden Ländergruppen heraus, die versuchten, die Probleme im gemeinsamen Interesse zu lösen.

Nachmittags wurde die Arbeit in den Komitees unterbrochen, um Experten zu den einzelnen in den Komitees verhandelten Themen zu hören. Diese hielten sehr informative Vorträge und standen für zahlreiche Fragen zu Problemlagen und Lösungsansätzen zu Verfügung. Diese Informationen halfen uns allen, unsere Verhandlungsstrategien zu optimieren.

Nach den Vorträgen wurde die Arbeit in den Komitees wieder aufgenommen und die Verhandlungen fortgesetzt. Am Abend des zweiten Tages wurde bereits mit der Erarbeitung von Resolutionen zu den verschiedenen Themen der Komitees begonnen, sodass sich um 21 Uhr alle auf den verdienten Feierabend nach intensiver Arbeit und harten Verhandlungen freuten.

Auch am dritten Tag begann die Arbeit wieder um neun Uhr. Die am Vortag begonnenen Verhandlungen wurden wieder aufgenommen und fortgesetzt. Dabei nahmen die Resolutionsentwürfe immer konkretere Formen an.

Neben der Arbeit zu den Themen der Agenda verdichteten sich im Laufe des Tages Meldungen über Spannungen zwischen Nord- und Südkorea. Diese führten im Sicherheitsrat zu ersten Überlegungen, diese Entwicklung zu thematisieren. Als dann am Nachmittag Berichte über abgefeuerte Raketen die Runde machten, sah sich der Sicherheitsrat endgültig zum Handeln veranlasst. Das Thema der Konfliktdiamanten, welches gerade verhandelt wurde, stellten die Mitglieder zurück und luden den Vertreter Südkoreas und die Vertreterin Nordkoreas aus der Vollversammlung zu sich ein. Beide Repräsentanten sollten die aktuellen Entwicklungen aus ihrer Sicht schildern und wurden dazu angehalten, in Verhandlungen einzutreten.

Auf Grundlage der gewonnenen Informationen und der Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien, Chinas und der NATO konnte der Sicherheitsrat am Abend eine Resolution verabschieden und zum Thema der Konfliktdiamanten zurückkehren.

Mit dem Ende der Verhandlungen um 20 Uhr war dieser dritte MUN-Tag formal beendet. Doch es stand noch der offizielle „Delegates Dance“ auf der Tagesordnung. Dieser integrale Bestandteil einer MUN bietet den Delegierten die Möglichkeit, sich auch außerhalb der formalen Sitzungen auf privater Ebene kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Dieses Angebot würde von uns fünf auch dankbar aufgegriffen und wir hatten einen amüsanten Abend.

Am vierten und letzten Tag starteten wir um zehn in die letzte Verhandlungsrunde. Nun kamen die in den letzten Tagen erarbeiteten Resolutionen zur Abstimmung und es zeigte sich, wie gut die geleistete Überzeugungsarbeit war und inwieweit die eigenen Ziele umgesetzt werden konnten.

Am Nachmittag stand noch die Abschlusszeremonie auf der Agenda. Bei ihr fanden sich die verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter der Länder noch einmal zusammen um die vergangenen Tage zu reflektieren und die MUN glanzvoll zu schließen.

Nach der MUN stand nun nur noch die Heimreise an. Mit vielen tollen Erfahrungen und Erinnerungen fuhren wir nach Leipzig zurück. Nach der Main MUN sind wir nun umso motivierter weiter an einer erfolgreichen Teilnahme an der NMUN in New York zu arbeiten. Doch erst einmal werden wir den Mitgliedern der Gruppe, die nicht mitfahren konnten, von unseren Erlebnissen berichten und die Main MUN auswerten.